Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e.V.
Kreisorganisation Gera
Für alle Reiseteilnehmer war es eine kurze Nacht. Halb sieben ist am 15. Juni die Abfahrt vom Geraer Busbahnhof geplant. Die Schleizer haben schon im Bus des Reiseunternehmens Piehler Platz genommen. Sie sind schon eine Stunde unterwegs gewesen. Die Geraer sind pünktlich und in Jena nehmen wir noch zehn Mitreisende der dortigen KO auf.
Dann eine schöne Fahrt an Erfurt vorbei nach Westen. Die Drei Gleichen sind heute gut zu sehen. Hinter Eisenach überqueren wir die ehemalige innerdeutsche Grenze. Der Bus erreicht den Werra-Meißner-Kreis mit seinen Bergen und Wäldern. Mandy erklärt uns Einiges zu Kreisstadt Eschwege. Eine größere Rast machen wir auf einem Autohof. Wiener, Kaffee und andere Leckereien aus der Bordküche werden gern verspeist. Weiter geht es in Richtung Höxter nun ins Nordrhein-Westfälische und die „Enklave“ Lippe. Kurz bevor wir Höxter erreichen, biegen wir zum Welterbe Corvey ab. Es handelt sich um ein ehemaliges Benediktinerkloster aus der Karolingerzeit, das vor 1200 Jahren gegründet wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte ging das Kloster im 19. Jahrhundert in Privatbesitz über. Die Klosterkirche bleibt in Besitz der Kirche. wir beginnen die Besichtigung der Anlage durch das karolingische Westwerk und bestaunen die Kunstfertigkeit der mittelalterlichen Steinmetze. Im Kirchenschiff entdecken wir eine Statue des Heiligen Vitus, der auch Schutzheiliger der Blinden ist. Unsere Führerin Dagmar Korth erläutert sachkundig die geschichtlichen Zusammenhänge. Wir wechseln durch den ehemaligen Kreuzgang in den privaten Teil des Baues. Wir besichtigen ehemalige Repräsentationsräume und wandeln durch die Bibliothek mit ihren 75 000 historisch wertvollen Büchern. Als nächste Station nach einer kurzen Fahrt erreichen wir unser Tagesziel Höxter und checken im Fairhotel „Stadt Höxter“ ein.
Nach dem Bezug unserer Zimmer treffen wir uns mit Gästeführerin Hildegard Lietz zum Rundgang durch die Altstadt. Sie führt uns durch ein Stück Stadtgeschichte und erklärt uns die zahlreichen schönen Fachwerkhäuser aus der Renaissancezeit. Höxter blieb verschont von Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg. Positiv wahrgenommen wird, dass es für Blinde und Sehbehinderte zahlreiche Möglichkeiten zum Ertasten von Oberflächen und Strukturen gibt. Besondere Aufmerksamkeit erregt das Adam-und-Eva-Haus aus dem Jahr 1571. Spaß machen auch die Skulpturen von der Hexe mit Hänsel und Gretel. Viele berühren den Zeigefinger der Alten. Das soll einen Wunsch erfüllen. Der Rundgang endet 18 Uhr mit dem Glockenspiel der Kirche, das alte Volksweisen zum Mitsingen zum Klingen bringt.
Das schmackhafte Drei-Gänge-Menü im Hotelrestaurant wird gekrönt vom Überraschungsauftritt des Alleinunterhalters Daniel Waren. Er unterhält die Gäste mit einer Mischung aus alten und neuen deutschen Schlagern. Alle lassen sich einbeziehen, singen mit und haben viel Spaß.
Der zweite Tag der Reise beginnt etwas später mit einem opulenten Frühstück. 8.30 Uhr geht die Reise weiter. In Detmold treffen wir uns mit Reiseleiterin Cornelia Müller-Hisje. Die quirlige Frau begleitet die Gruppe zu den sogenannten Externsteinen. Die Externsteine - eine markante, rund 40 Meter hoch aufragende Felsformation im Tal der Wiembecke bei Horn-Bad Meinberg in Lippe - zählen zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmälern Deutschlands. Die Gästeführerin erklärt humorvoll und profund den geologischen Ursprung der Formation, die Einflüsse frühzeitiger menschlicher Besiedlung der Gegend und die Bedeutung als Kultstätte und Observatorium. Besonders beeindruckend sind das Kreuzabnahmerelief und seine Interpretation. Ein sehr schönes Erlebnis.
Nach einer kleinen Rundfahrt durch Detmold übergibt uns Cornelia Müller-Hisje an den Braumeister der Brauerei Strate. Das regionale Familienunternehmen wird von drei Frauen geführt. Standesgemäß gibt es einen Cocktail „Bier Royal“ (Orangenlikör, Prosecco, Bier) und ein Pilsner mit dem Namen Thusnelda. Der Braumeister erläutert uns die Herstellung des Bieres, gibt Kostproben von den Zutaten Gerste, verschiedenen Röststufen der Gerste zum Malz und die besondere Nutzung des Hopfens in dieser Brauerei, in der nur der Blütenstaub für die Würze verwendet wird. Anschließend stürmen alle den Werksverkauf.
Danach heißt es Abschied nehmen und die Fahrt nach Hause anzutreten. Der Fahrer bringt die Reisegesellschaft sicher und zügig zu den einzelnen Einstiegsorten in Jena, Gera und Schleiz zurück. KO-Vorsitzender Matthias Schiedek dankt Reiseleiterin Mandy Keck und Fahrer Frank Moritz vom Reiseunternehmen Piehler für die gute Organisation und Betreuung der Reisegesellschaft.
Astrid und Michael Malpricht
Am 31.05.2025 fand das diesjährige Frühlingsfest der Kreisorganisation Gera des BSVT e.V. im “Volkshaus" in Gera-Zwötzen statt. Bei herrlichem warmen Wetter trafen sich 47 Mitglieder inklusive ihrer Begleitung zum gemeinsamen Feiern.
Nach der Begrüßung und der Ankündigung zukünftiger Veranstaltungen der Kreisorganisation Gera durch Herrn Schiedek, verlas Frau Rödiger (Mitarbeiterin im Büro) den erstellten Finanzbericht von 2024 von Frau Ober.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung blieb genügend Zeit für das ein oder andere nette Gespräch, bevor das leckere Mittagessen mit Mutzbraten, Nudelsalat und Sauerkraut serviert wurde.
Den Höhepunkt des Frühlingsfestes bildete das anderthalbstündige Kulturprogramm von
De Hutzenbossen. Wo die Musikanten auftreten, ist Stimmung und gute Laune garantiert. Die Hutzenbossen (Erzgebirgsmusikanten) legen Wert auf live gespielte Musik, und spielen auf Akkordeon, Trompete, Steirischer Harmonika, Bariton und Gitarre begeisternd auf. Und wer wollte, der konnte mitsingen und mitschunkeln. Einige tanzten sogar übers Parkett. Für Aufheiterungen sorgten außerdem die eingebauten kurzen Anekdoten. Das Kulturprogramm endete mit einem musikalischen Potpourri an Seemannsliedern mit Zugabe.
Abgerundet wurde das Frühlingsfest noch mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken inklusive Kuchenteller.
Annett Rödiger
Unter diesem Motto starten der Lions Club Gera und die Kreisorganisation Gera des Blinden und Sehbehindertenverband Thüringen ihr Herzensprojekt für 2025.
In den ärmeren Ländern unserer Welt haben viele Kinder und Erwachsene keinen Zugang zu augenärztlicher Versorgung und grundlegenden Sehkorrekturen. Sie können sich keine Brille leisten und es ist ihnen dadurch kaum möglich, einen Beruf auszuüben. Bei Kindern kann die unkorrigierte Sehbehinderung weitreichende Folgen für ihre Entwicklung haben.
In Deutschland ist es einfacher. Wer feststellt, dass die Umgebung mit Brille nicht mehr richtig scharf zu sehen ist, die Arme beim Lesen immer kürzer werden, wird wohl eine neue Brille benötigen. Der Augenarzt prüft dann die Gesundheit Ihrer Augen und Ihr Lieblingsoptiker fertigt eine neue schicke Brille mit der neuen Sehstärke an. Oft fristet dann das abgelegte gute Stück sein weiteres Dasein in einer Schublade oder in einem Karton, in dem schon noch ältere abgelegte Brillen liegen.
Das muss nicht sein. Sie können diesen Brillen noch zu einem zweiten Leben verhelfen.
Bringen Sie diese Brillen zu einem teilnehmenden Optiker oder in das Büro der Kreisorganisation Gera. Wir sammeln diese und übergeben sie dem Lions Club. Der leitet die Sehhilfen an seinen Partner im Elsass weiter. Dort erfolgt die Bestimmung der Dioptrienzahl, die Aufarbeitung, Säuberung und Reparatur. Auch die weitere Verteilung in die ausgewählten Länder wird durch den L.S.F. Lunettes sans Frontiere-Brillen ohne Grenzen organisiert.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung. Ihre Hilfe hier vor Ort ist ein Beitrag für selbstständiges und selbstbestimmtes Leben dort, wo sie gebraucht werden.
Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e.V.
Kreisorganisation Gera
Markt 6
07545 Gera
Tel. 0365 22 65 35 31
Mailadresse: bsvt.gera@t-online.de
Homepage: www.bsvt-gera.de
Sprechzeiten: Donnerstag von 09:30 bis 11:30